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Kontext

Kontext

Die anerkannte Forschung und die moderne Infrastruktur der Fakultät für Angewandte Wissenschaften, die überdurchschnittliche Unterstützung seitens der Universität Freiburg, das starke Engagement der Firmen der Region und die Integration in das internationale wissenschaftliche Umfeld stellen die hohe Effektivität der Förderung eines Graduiertenkollegs Embedded Microsystems sicher. Die eingebrachten Zusatzleistungen des Umfeld (insbesondere 3 Industrie-Stipendien) unterstreichen das große Interesse an der Einrichtung dieses Kollegs.

Wissenschaftliches Umfeld

Die zehn Antragsteller sind Mitglieder der Fakultät für Angewandte Wissenschaften mit ihren zwei Instituten für Mikrosystemtechnik und für Informatik und ihren insgesamt 29 Professuren. Eine derartige Kombination fachlicher Kompetenz unter einem Dach ist bundesweit einmalig. Das Institut für Mikrosystemtechnik deckt das Gebiet in seiner vollen Breite, von den Materialien und Sensoren über die Simulations- und Messtechnik bis zur Anwendungsentwicklung ab. In analoger Breite ist die Informatik von sicheren Hard- und Software-Systemen bis Künstliche Intelligenz über multimediale Anwendungen vertreten. Das vorgeschlagene Graduiertenkolleg bietet eine Chance, das Synergiepotential dieser Konstellation zu nutzen. Es ermöglicht, unterschiedliche Soft- und Hardware-Aspekte eng verschränkt zu betrachten. Die einzelnen Forschungsprojekte des Graduiertenkollegs werden folglich auf einen breiten Fundus an Fachwissen, auch über die direkten Grenzen des Graduiertenkollegs hinaus, zurückgreifen können. Ein solcher Rückgriff wird durch die räumliche Nähe auf demselben Fakultätsgelände extrem erleichtert. Arbeitsbereiche, die im Graduiertenkolleg nicht direkt vertreten sind, von denen dieses aber direkt wird profitieren können, umfassen Bilderkennung, Datenstrukturen und Algorithmen, Data Mining und E-Learning in der Informatik, sowie in der Mikrosystemtechnik unter anderem die Prozesstechnologie, Konstruktion von Mikrosystemen, Oberflächen und Grenzflächen der Mikrosystemtechnik, Aufbau- und Verbindungstechnik und Simulation.

Weiterhin sind folgende wissenschaftliche und unterstützende Einrichtungen im Umfeld der Fakultät für Angewandte Wissenschaften relevant für das beantragte Graduiertenkolleg:

  • Freiburger Materialforschungszentrum (FMF)
    Es bestehen enge Kooperationen mit dem Freiburger Materialforschungszentrum (FMF). Der Zugang zum analytischen Gerätepark dieses Zentrums ist somit erleichtert. Insbesondere für die hardwareorientierten Diagnose- und Testarbeiten ist dies eine interessante Perspektive.
  • SFB/Transregio 08 Raumkongition – Schließen, Handeln, Interagieren
    Insbesondere im Bereich der Lokalisierung von Mikrosystemen bestehen Querbezüge zum SFB/Transregio Raumkognition. Einzelne Teilprojekte im SFB/Transregio befassen sich mit Fragestellungen der relativen Lokalisierung von Roboter-Plattformen. Die in diesem Graduiertenkolleg entwickelte Sensorik sowie die dazu realisierten Algorithmen, könnten beispielsweise für Lokalisierung von Robotern während der Exploration eingesetzt werden.
  • SFB/Transregio 14 Automatic Verification and Analysis of Complex Systems
    Der Sonderforschungsbereich beschäftigt sich mit der Verifikation und Analyse von sicherheitskritischen Eigenschaften von Systemen, die physikalische und technische Prozesse kontrollieren und steuern. Der SFB befasst sich weder mit Entwurf, Diagnose und Test solcher Systeme, noch mit Integration von Sensorik und Mikromechanik in ein informationsverarbeitendes Gesamtsystem, sondern mit dem strikten mathematischen Beweis von Korrektheitseigenschaften vorhandener Systeme. Insofern stellt der SFB auf dem Gebiet der Entwurfsverifikation eine ideale Ergänzung des geplanten Graduiertenkollegs dar.

Des weiteren ist an der Albert-Ludwigs-Universität die Einrichtung eines Forschungszentrums Kognitive Wissenschaften in Planung, an welcher die Fakultät für Angewandte Wissenschaften maßgeblich beteiligt ist. Darüber hinaus sind an der Fakultät für Angewandte Wissenschaften Planungen für ein weiteres Graduiertenkolleg und einen Sonderforschungsbereich im Gange.

Industrielles Umfeld

Das große Interesse der regionalen Industrie sowohl an den im Kolleg entwickelten Inhalten als auch an neuen Formen der Zusammenarbeit dokumentieren 3 Industriestipendien, die jeweils für die Dauer von 3 Jahren von den folgenden Firmen in Aussicht gestellt werden:

  • Firma SICK AG
    Die Firma SICK in Waldkirch hat als führender Hersteller von Sensoren und Sensorsystemen für industrielle Anwendungen ein starkes Interesse an der Entwicklung eingebetteter Mikrosysteme für Sensoranwendungen. Das 1946 gegründete Unternehmen beschäftigt weltweit über 3 300 Mitarbeiter.
  • Firma MICRONAS AG
    Die Firma Micronas mit Sitz in Zürich ist weltweit auf dem Gebiet der Halbleitertechik tätig. Es soll nicht nur in technologischer Hinsicht kooperiert werden, sondern auch neue Formen der Zusammenarbeit entwickelt werden.
  • Firma Endress+Hauser
    Die Firma Endress+Hauser ist in der Region nicht nur in Deutschland (Weil am Rhein), sondern auch in der Schweiz und in Frankreich vertreten. Es werden Lösungen für Messtechnik und Automation für die Zielmärkte Maschinen- und Anlagenbau, Elektrotechnik, Chemie, Umwelt, Lebensmittel und Energieerzeugung entwickelt.

Neben der finanziellen Unterstützung ermöglicht die Mitwirkung der Firmen auch einen starken Anwendungsbezug der Arbeiten des Kollegs. So sollen die Firmen insbesondere im Rahmen des Forschungsseminars einmal pro Semester ein Industrieforum mitgestalten.

Im Oktober 2004 fand zum ersten Mal die Sommerschule Freiburg Embedded Systems Talks - Academia meets Industry - FEST-AmI unter Beteiligung der Fakultät für Angewandte Wissenschaften und lokaler Industriepartner statt. Der Erfolg der Veranstaltung hat die Organisatoren bewogen, dieses Forum für den Gedankenaustausch zwischen Hochschule und Industrie im jährlichen Rhythmus durchzuführen.

Darüber hinaus ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Fakultät und regionaler Industrie durch das Forum Angewandte Mikrosystemtechnik e. V. (FAM) bereits institutionalisiert. Das FAM veranstaltet insbesondere regelmäßige Workshops und eine Summer-School, die den Stipendiaten des Kollegs offen stehen.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass es die angegebenen Einrichtungen erleichtern, hervorragende Gastwissenschaftler für eine begrenzte Mitwirkung am Graduiertenkolleg zu gewinnen. Die Kollegiaten werden durch diese Einrichtungen in ein hervorragendes wissenschaftliches Umfeld eingebunden und können teilweise an Forschungsaktivitäten dieser Einrichtungen partizipieren. Einige der Kollegiaten werden nach erfolgter Promotion ihre Forschungstätigkeit in diese Umfeld fortsetzen können.

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